Liebeslust und Wasserschaden

Eine Beziehungskomödie in drei Akten
von Hans Schimmel

Dreiakter von Hans Schimmel

Über nahezu ausverkaufte Aufführungen konnte sich das Ensemble des Lippeburgtheaters Boke freuen. Im Mittelpunkt des Dreiakters standen die beiden besten Freunde Siegfried ( Dieter Pottmeier ) und Kalle ( Martinus Förster ). Die beiden Putz- und Ordnungsfanatiker mussten sich mit Baustellenstaub, merkwürdigen Frauenzimmern und faulenzenden Handwerkern herumschlagen. »Ich habe mein Outfit verändert, ich bin jetzt ganz alternativ und verwegen« stattete Kalle seinem Freund Siegfried einen Besuch ab. »Ich bin halbnackt aus dem Haus gegangen. Ich habe meine Fliege heute weggelassen«, sorgte Kalle für so manchen Lacher im Publikum.

Daraufhin musste Siegfried erstmal ein Lieblingsgetränk kochen, einen Kamillentee, oder vielleicht ja auch was stärkeres, einen Früchtetee oder – ganz verwegen – einen entkoffeinierten Kaffee. Jedenfalls erwischte es Siegfried schlimm. Seine herzallerliebste Schwester Rita (Marlies Köthenbürger) schwatzte ihm ihre Freundin Katrin (Manuela Stressler) auf. Bei Katrin gab es einen Wasserschaden, die Wohnung war unbewohnbar.

Nach hilflosen Versuchen, sich zu wehren, gab Siegfried dem Unheil, sprich seiner Schwester, schließlich notgedrungen nach. Was er nicht ahnt: Während er mit seiner Schwester in einem Café war, hat die herrschsüchtige Vermieterin Maria Schmitzke (Monika Schmitz) seine Wohnung betreten und zunächst mit den beiden Elektrikern Winfried Schief (Michael Helling) und Peter Krumm (Frank Wolfhagen) Sanierungsarbeiten an der Hauselektrik besprochen.

Anschließend war sie dann auch noch mit den beiden Sanitärfachfrauen Mechthild Schreck (Manuela Puls) und Susi Schraube (Michaela Corneli) in der Wohnung um Absprachen für die Sanierung der Sanitärausstattung zu besprechen. Alles hinter dem Rücken von Siegfried, der von den anstehenden Arbeiten nichts ahnte.

Schließlich quartierte sich Katrin bei Siegfried ein und nutzt die Vorzüge der zwar altmodischen, aber sehr gepflegten Wohnung. Als erstes schlüpft sie ins Bad. Doch schon der Anblick der jungen Frau im Bademantel warf Siegfried und Kalle aus dem Gleichgewicht und beide begannen zu stottern.

Auch der überraschende Anblick der Handwerker lässt Siegfried erschaudern, zumal sich die Elektriker und die Installateurinnen nicht grün sind und es sofort zu Streitereien kommt.

Auf das Publikum wartete gekonnte Theaterunterhaltung mit vielen witzigen Dialogen und Szenen. Egal ob gereimte Monologe der Postbotin ( Madeleine Förster ) oder gekonnte, nicht nur harmonische Dialoge, bei denen sich die Darsteller Wortgefechte lieferten, quittierte das Publikum mit Szenenapplaus.

Regisseurin Regina Zimmer ist es gelungen, gleich drei »Ersttäter« auf der Boker Theaterbühne sehr gut in das Ensemble zu integrieren. Neben Michaela Corneli standen Frank Wolfhagen und Michael Helling erstmals in Boke auf der Bühne. Ihre große Erfahrung brachte Manuela Stressler auch bei dieser Komödie ein. Schon seit 20 Jahren gehört sie zum Lippeburg-Ensemble der Kolpingsfamilie und wurde in der letzten Aufführung auch entsprechend geehrt.

Auf und hinter der Bühne

Siegfried Klein: Dieter Pottmeier
Rita Klein: Marlies Köthenbürger
Karl-Heinz ( Kalle ) Kurz: Martinus Förster
Katrin Niedlich: Manuela Stressler
Peter Krumm: Frank Wolfhagen
Winfreid Schief: Michael Helling
Mechthild Schreck: Manuela Puls
Susi Schraube: Michaela Corneli
Maria Schmitzke: Monika Schmitz
Postbotin: Madeleine Förster
Regie: Regina Zimmer
Souffleuse: Maria Jungmann, Katharina Schmidt
Maske: Regina Zimmer
Requisiten: Agnes Protte
Bühnenbau: Meinolf Berkemeier, Dirk Bertelsmeier, Ferdi Remmert
Technik: Georg Lütkewitte
Organisation: Ludger Schalk, Josef Kirchhelle